Skitour auf die Gumpi

Die Webcams von Frasdorf und Aschau sahen noch vielversprechend aus: Weiße Felder und schneebedeckte Dächer so weit das Auge reicht, als würde man direkt vom Bahnhof aus mit Tourenski loslaufen können! Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht gelaufen…

Als wir mit etwas Verspätung mit dem Zug in Prien am Chiemsee ankommen, müssen wir feststellen, dass heute kein Bus mehr nach Frasdorf fährt… Wir sind extra erst mittags gestartet, um den anscheinend einzigen Bus zu erwischen, und jetzt stehen wir hier und kommen nicht weiter. Uns bleibt nichts anderes übrig, als mit dem Zug weiter nach Aschau zu fahren und einen alternativen Aufstieg zur Hütte zu suchen.

In Aschau liegt zumindest etwas Schnee und als wir unsere Ski aus dem Ort herausgetragen haben, können wir sie tatsächlich anschnallen und bis zum Einstieg unserer Tour laufen!

Unser alternativer Aufstiegsweg weist dann allerdings nicht mehr besonders viel Schnee auf, aber dafür umso mehr Steine. Sieht so aus, als müssten wir die Ski zur Hütte hinauftragen…

Weiter oben erreichen wir die Hochebene, auf der die Gumpertsbergerhütte steht. Hier können wir die letzten Meter nochmal mit Ski zurücklegen, gerade noch, bevor es dunkel wird. Durch das Tragen der Ski, den ausgefallenen Bus und die späte Anreise ist es schon ganz schön spät geworden.

Wir beginnen direkt mit dem Kochen: Es gibt Chili sin Carne, wofür die Kids die Zutaten selbst eingekauft und hinaufgetragen haben. Nach dem Essen spielen wir noch etwas Karten, bevor es dann zum Schlafen geht. Die Leiter schlafen recht bald ein, die Kinder waren aber wohl noch etwas länger wach…

Am Morgen heizen wir als erstes wieder den Ofen an und bereiten das Frühstück vor. Beim Essen überlegen wir uns eine sinnvolle Tour für den heutigen Tag. Leider gibt es kaum Möglichkeiten, da man auf die umliegenden Gipfel immer erst durch den Wald muss und im Wald liegt zu wenig Schnee… Leider gibt es auch keinen anderen Weg um nach Aschau zu kommen, als die Ski wieder den kompletten Weg hinunterzutragen – der Bus auf der anderen Seite in Frasdorf fährt heute den ganzen Tag nicht. Wir entscheiden uns dazu, einfach den einzigen freien Hang hinaufzulaufen, den wir beim Zustieg gesehen haben, vielleicht haben wir hier wenigstens ein paar Meter schöne Abfahrt.

Oben am Hang angekommen, gehen wir noch ein Stück weiter in den Wald hinein in Richtung Gipfel. Der Schnee reicht hier sogar um mit Fellen aufzusteigen, zum Abfahren ist es aber zu gefährlich, da der wenige Schnee genau so viel den Boden bedeckt, dass man den steinigen Untergrund nicht mehr richtig einschätzen kann. Da wir keine Lust haben, unsere Ski heute noch weiter als nötig den Berg hinunterzutragen, Fellen wir ab und laufen zum Hang unter uns zurück.

Auf der dünnen und harschigen Schneeschicht abzufahren erweist sich als schwierig und eher wenig lustig (außer für die, die bereits unten sind und die anderen dabei beobachten können, wie sie den Hang hinunterpurzeln).

Der Abstieg läuft deutlich schneller als der Aufstieg und so sind wir eine Stunde zu früh am Bahnhof. Wir kaufen ein paar Snacks bei einer Tankstelle, um die Wartezeit etwas zu verkürzen. Der Zug bringt uns schließlich wieder nach Prien, aber leider gibt es jetzt auch ab hier Schienenersatzverkehr und wir müssen mit dem Bus weiter nach Rosenheim und von hier nach München.

Trotz aller Umstände war es schön, zusammen ein Wochenende in den Bergen unterwegs zu sein. Eine Abfahrt durch frischen Pulverschnee wäre natürlich super gewesen, wenn es wieder so weit ist, werden wir sie umso mehr Wertschätzen! Nächstes mal wohl lieber auf einer höher gelegenen Hütte, Klimawandel sei Dank…