Kaseler Alm

Unseren ersten Tag im Zillertal verbringen wir im Gebiet rund um die Kaseler Alm. Hier haben die Kids die Möglichkeit nach Lust und Laune ein paar der Boulder auszuprobieren oder auch einfach so auf den vielen Felsen herumzukraxeln und am Fluss zu spielen. Wer möchte, erweitert seine private Insektensammlung mit einigen Exemplaren der hier heimischen Fauna. Hätte ich von Anfang an gewusst was hier so herumkrabbelt, hätte ich mich vielleicht nicht einfach so in die Wiese gesetzt…

Kaseler Alm
Voll ausgestattet.
Kaseler Alm
Kurz vor dem Gipfel.
Kaseler Alm
Felsen gibt es hier in sämtlichen Variationen und Größen.
Kaseler Alm
Manchmal muss man sich einfach irgendwie hinaufschieben...
Kaseler Alm
Sonnige Südwand.
Kaseler Alm
Fast geschafft.
Kaseler Alm
Typisch für den Fels hier sind Risse und Schuppen.
Kaseler Alm
Den nächsten Griff im Visier.
Kaseler Alm
Wo ist der nächste Griff?

Abends machen wir Burger, die sich die Kids selbst belegen können. Während dem Essen blitzt und donnert es in der Ferne schon kräftig – wir werden aber zum Glück noch halbwegs fertig bevor es zu regnen beginnt, nur die letzten Bissen müssen wir im Schutze unseres Vorzeltes zu uns nehmen.

Kaseler Alm
Unsere beliebteste Sitzgelegenheit.
Kaseler Alm
Unsere Küche.
Kaseler Alm
Unser Speisesaal.
Kaseler Alm
Lecker lecker.
Kaseler Alm
Vegetarische Burgervariante.
Kaseler Alm
辛辣食物

Nach dem Essen muss natürlich noch abgespült werden. Es geht zwar recht chaotisch zu, letztendlich wird unser Geschirr dabei aber sogar weniger oder mehr sauber (weniger steht bewusst an erster Stelle)…

Kaseler Alm
Abspühlen mit Spaß.
Kaseler Alm
Nicht nur unser Geschirr wird abgetrocknet.
Kaseler Alm
Kinderarbeit.

Da es noch regnet verkriechen wir uns schnell ins Zelt. Bevor wir schlafen, gehen wir schonmal den Plan für den nächsten Tag durch: Wir wollen eine kleine Expedition durch die Zemmschlucht unternehmen.

Zemmschlucht

Am Morgen werden wir von den Kids geweckt die uns darauf hinweisen, dass eine Frau vor dem Zelt steht die gerne mit den Leitern sprechen würde (die beste Art morgens geweckt zu werden). Die Dame weißt uns freundlich darauf hin, dass wir nicht alleine auf dem Platz sind und dass sie gerne noch schlafen möchte. So schlimm kann der Lautstärkepegel allerdings nicht gewesen sein, sonst hätten uns die Kids wohl nicht mehr extra aufwecken müssen – oder wir haben inzwischen einfach die Fähigkeit entwickelt sämtliche Geräusche erfolgreich auszublenden… Da die offiziellen Ruhezeiten des Campingplatzes sowieso schon vorbei sind und unsere anderen Nachbarn auch schon wach sind (freiwillig oder unfreiwillig), stehen wir auf, frühstücken und packen unsere Rucksäcke für die ausstehende Expedition.

Im Zemmtal angekommen geht es von unserem Parkplatz auf einem kleinen Pfad erstmal steil hinab bis zum Bachbett. Den Zugang haben wir vor ein paar Jahren mal durch Zufall entdeckt. Unten angekommen taucht man direkt in eine komplett wilde Umgebung aus Blockwerk, Gumpen, christallklarem Wasser und Steilwänden ein. Nur die Straße lässt sich an manchen Ecken blicken und erinnert an die Zivilisation.

Zemmschlucht
Auf ins Abenteuer.
Zemmschlucht
Immer weiter geht es die Schlucht hinab.
Zemmschlucht
An schwierigen Stellen gibt es Hilfestellung.
Zemmschlucht
Aus dem Schatten ins Licht.

Nachdem wir das erste Stück über einige Felsen und kleinere Stufen mit Wasserfällen überwunden haben, geht es nicht mehr so einfach weiter. Nachdem wir die Umgebung genau ausgekundschaftet haben, werfen wir unsere Rucksäcke einzeln über eine Steilstufe am Rand des Bachs und ziehen unsere Badesachen an: Hier kommen wir nur weiter, wenn wir durchs kalte Wasser schwimmen.

Zemmschlucht
Sprung ins kalte Nass....
Zemmschlucht
...ganz ohne Neoprenanzug!

Während unserer Aktion überholen uns mehrere Touristen-Gruppen, komplett ausgestattet mit Neoprenanzügen, Helmen, Klettergurten, wasserdichten Rucksäcken und Canyoning-Guide. Was die sich wohl denken, als sie sehen, dass eine Gruppe Kids das auch mit Badehose schafft?

Nach der kurzen Abkühlung geht es wieder problemlos voran und wir machen schließlich Pause an einem kleinen Sandstrand mit angrenzender Gumpe.

Zemmschlucht
Absolut notwendige Brücke gegen nasse Füße.
Zemmschlucht
Unser Pauseplatz.
Zemmschlucht
Sandstrand.
Zemmschlucht
Steine in allen Größen.
Zemmschlucht
Kleine Abkühlung.
Zemmschlucht
Hier kann man es aushalten.

Die Kids finden mehrere Stöcke im Treibholz die perfekte Lichtschwerter abgeben. Schnell hat sich geklärt wer ein Guter ist und wen es eher zur dunklen Seite der Macht zieht (für die Statistik: Das Verhältnis ist genau 50/50).

Vor einer Kulisse, die tatsächlich aus einem Star-Wars-Film stammen könnte, sehen wir dabei zu, wie die Macht erwacht und die dunkle Bedrohung abgewandt wird – zumindest manchmal, meist dicht gefolgt von der Rache der Sith. Im Kopf haben wir dabei „Duel Of The Fates“ von John Williams.

Lichtschwertkampf Zillertal
Duel of the Fates.
Lichtschwertkampf Zillertal
Das Erwachen der Macht.
Lichtschwertkampf Zillertal
Die Rache der Sith.

Nachdem das Imperium so oft zurückgeschlagen hat, dass auch die letzten Jedi vorerst genug haben, machen wir uns auf den Weiterweg durch die Schlucht. Wir gelangen schließlich an eine Stelle, an der Neoprenanzüge, Helme, Klettergurte, wasserdichte Rucksäcke und ein Canyoning-Guide wohl doch gerechtfertigt sind und verlassen den Canyon auf einem Pfad hinauf zur Straße.

Zemmschlucht
Ein letztes Mal überqueren wir den Fluss.
Zemmschlucht
Gleich geht es wieder hinauf zur Straße.
Zemmschlucht
Geschafft.

Zurück am Campingplatz bereiten wir recht bald unser Abendessen vor: Es gibt „farfalle con variazioni di pesto“ (hört sich besser an als Nudeln mit Pesto) – aufpimpen kann man das ganze außerdem mit Cocktailtomaten, Frühlingszwiebeln, Paprika,  Parmesan und frischem Pfeffer – also doch gar nicht mal so schlecht und auf jeden Fall besser als einfach nur Nudeln mit Pesto!

Während die Nudeln vor sich hin kochen blüht eine neue Hoffnung bei den Kids auf und es wird Zeit für die Rückkehr der Jedi (genug jetzt mit Star-Wars-Referenzen für diesen Text).

Lichtschwertkampf Zillertal
Das war wohl vorerst das letzte Duell (zumindest bis nach dem Abendessen).
Zemmschlucht
Ist das noch eine Trattoria oder eher schon ein Ristorante?
Zemmschlucht
Farfalle con pesto rosso, pomodori e cipolle primaverili.

Beim Schlafengehen gibt es noch einen kurzen Zwischenfall, als die Kids feststellen, dass ein Käfer, dessen Namen ich vergessen habe (irgendwas mit Pfeilschwanz – sieht genauso eklig aus wie es sich anhört), aus seiner Behausung entwischt ist. Das dumme dabei ist, dass die Behausung, eine kleine Plastikbox, den ganzen Tag in unserem Zelt lag. Zum Glück sichten wir das Tier direkt und kicken es von unseren Isomatten aus dem Zelt. Manche Kinder, die das nicht mit eigenen Augen gesehen haben, sind erst ungläubig, dass die Schabe nun keine Gefahr mehr für sie darstellt – wenig später schlafen dann aber doch alle ein. Lebende Tiere ins Zelt zu bringen ist ab jetzt offiziell verboten…

Sundergrund

Am nächsten Tag, der gleichzeitig unser vorerst letzter Tag im Zillertal sein wird, bauen wir nach dem Frühstück erstmal unser Zelt ab und packen all unsere Sachen in den Kofferraum. Erleichterte Blicke unserer Nachbarn lassen darauf schließen, dass der Lautstärkepegel wohl doch teilweise recht hoch gewesen sein muss (gute Soundeffekte gehören zu einem realistischen Lichtschwert-Kampf aber halt dazu).

Geplant ist, unsere restliche Zeit im Sundergrund zu verbringen und dort nochmal ein paar Boulder zu versuchen, bevor es zurück nach München geht. Anders als am ersten Tag, müssen wir unser Gepäck samt Crashpads diesmal ungefähr eine halbe Stunde lang den Berg hinauftragen. Alle paar Minuten machen wir eine kleine Pause und wechseln die Träger durch. Belohnt werden wir, wieder einmal, mit einer traumhaften Kulisse – diesmal bestehend aus Almwießen, Wasserfällen, schneebedeckten Gipfeln und einem wilden Fluss in der Mitte des Ganzen.

Sundergrund
Sonnenschutz Level 9000.
Sundergrund
Die maximale Zuladung ist erreicht...
Sundergrund
Auf dem Weg in den Sundergrund.
Sundergrund
Wir erreichen die Felsen.

Immerhin drei Boulder besuchen wir, bevor andere Dinge wieder interessanter werden (z.B. Stöcke zu suchen um die Saga der Vortage fortzusetzen – es gibt ja immerhin auch neun Filme, das kann ganz schön dauern das alles abzuhandeln). Umsonst haben wir die Pads aber nicht hinaufgetragen, die Boulder die wir versuchen sind allesamt schön und für die Kids gut geeignet um mal ein bisschen ins Klettern an echten Felsen hineinzuschnuppern.

Sundergrund
Hier kann man sich mal richtig die Kante geben.
Sundergrund
Toller Fels mit gutem Absprunggelände.
Sundergrund
Immer an der Kante entlang...
Sundergrund
...bis zur Spitze!
Sundergrund
Rissklettern...
Sundergrund
...an einem einzigen perfekten Riss...
Sundergrund
...bis ganz nach oben!
Sundergrund
Pause.
Sundergrund
Pro-Tips.
Sundergrund
Wie kommt man da rauf?
Sundergrund
Einfachrauf.

Auf der Rückfahrt nach München legen wir noch einen kurzen Stopp bei einer Eisdiele ein. Es gibt ein Eis für jeden, gesponsort aus unserer Gruppenkasse. Wer ein Lichtschwert-Turnier gewonnen hat und mich als Endgegner besiegen konnte (das komplette Regelwerk würde den Rahmen dieses Textes sprengen) bekommt außerdem noch ein Getränk seiner Wahl dazu (keine Angst, die anderen mussten auch nicht verdursten). Ich habe übrigens ernsthaft versucht zu gewinnen, aber trotz längerer Arme und einer sorgfältig zurechtgelegten Taktik habe ich jedes Duell verloren – die Kids hatten wohl einfach mehr praktische Erfahrung und intensiveres Training während der letzten Tage…