Im Altmühltal befinden sich die südlichsten Ausläufe der Mittelgebirgslandschaft des Frankenjuras. Mit nur eineinhalb Stunden Fahrt haben wir hier mit dem „Bayerischen Jura“ eine top Kletterregion fast vor der Haustür, in dem es meist etwas ruhiger zugeht als beim nördlichen Nachbarn.
In den 80er Jahren wurde hier mit den Routen The Face und Kanal im Rücken von Jerry Moffat und Wolfgang Güllich Klettergeschichte geschrieben. Es waren die ersten Routen im Schwierigkeitsgrad 10- bzw. 10. Seitdem ist das Altmühltal beim Großteil der Kletterer etwas aus der Mode gekommen, was wohl der Tatsache zu verschulden ist, dass versucht wird, den originalen Charakter der Routen in diesem Traditionsgebiet weitestgehend zu erhalten. Bis Anfang der 90er Jahre wurde unter wesentlich höherem psychischen Anspruch geklettert als heute und die vergleichsweise sparsam abgesicherten Routen genügen oft nicht mehr den aktuellen Standards der Hallenkletter.
Wir haben es bei unserem Besuch im Altmühltal ganz ruhig angehen lassen. In der Umgebung von Konstein und Aicha kann man auch mehrere moderne Sektoren mit gut gesicherten Felsen finden, die allesamt schnell zu Fuß erreichbar sind. Gezeltet haben wir auf der Wiese beim Gasthof Moll in Aicha.
Relativ modern eingerichtet, mit geringem Hakenabstand und leichteren Routen, sind Felsen wie Lucky Luke, Asterix & Obelix und der Märchenturm.
Eine schöne Aktion für Kinder- und Jugendgruppen ist auch, sich aus dem Fensterl in der Fensterlwand abzuseilen. Man kann von der Rückseite der Fensterlwand, recht ausgesetzt, eine kleine Höhle erreichen, durch die man von oben in die ca. 20 Meter hohe Hauptwand abseilen kann. Der ausgesetzte Zugang sollte für Kinder auf jeden Fall fachgerecht mit einem Fixseil gesichert werden.
Alles in Allem ist das Altmühltal sicher ein lohnendes Gebiet in dem man von gut gesicherten Sektoren, geeignet für Anfänger und Kinder, bis hin zu moralischen und anspruchsvollen Felsen, wo man meist in Ruhe klettern kann, alles findet!